Hamburg – Der Hamburger SV hat Cheftrainer Merlin Polzin mit sofortiger Wirkung freigestellt. Der Schritt erfolgte nach einer anhaltenden sportlichen Talfahrt, in der die Mannschaft wichtige Punkte im Aufstiegsrennen liegen ließ. Die Entscheidung wurde am Dienstagmorgen offiziell vom Verein bekannt gegeben.
Polzin, der im November 2024 als Hoffnungsträger den Posten übernommen hatte, konnte die hohen Erwartungen nicht dauerhaft erfüllen. Zwar startete der HSV unter seiner Leitung stark, doch zuletzt blieb das Team sieben Spiele in Folge sieglos – zu viel für die Vereinsführung, die nun einen Neuanfang einleiten will.
„Die Entwicklung der letzten Wochen war leider nicht im Sinne unserer Ziele. Wir danken Merlin für seinen Einsatz, sehen aber die Notwendigkeit, einen neuen Impuls zu setzen“, sagte Sportvorstand Jonas Boldt in einer Stellungnahme. Auch intern soll es Unzufriedenheit mit taktischen Entscheidungen und der Spielweise gegeben haben.
Vor allem die jüngsten Heimniederlagen gegen direkte Konkurrenten wie SC Paderborn und Holstein Kiel sorgten für Unruhe unter Fans und Funktionären. Der HSV, der sich klar den Aufstieg in die Bundesliga zum Ziel gesetzt hat, droht erneut an diesem Vorhaben zu scheitern. Die Trennung von Polzin soll den Umschwung bringen – auch wenn die Saisonphase bereits fortgeschritten ist.
Für das nächste Spiel gegen den 1. FC Nürnberg übernimmt vorerst der bisherige Co-Trainer Pit Reimers interimsweise die Leitung. Die Vereinsführung arbeitet unter Hochdruck an einer langfristigen Lösung. Medien spekulieren bereits über Namen wie Tim Walter oder Mirko Slomka, die beide HSV-Erfahrung mitbringen.
Die Fans reagieren gespalten: Während manche die Entscheidung als notwendig und überfällig bezeichnen, bedauern andere die mangelnde Kontinuität im Verein. Es ist bereits der fünfte Trainerwechsel in nur drei Jahren – ein Zeichen dafür, wie groß der Druck in Hamburg mittlerweile geworden ist.
Ob der Trainerwechsel die Wende bringt, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Klar ist: Die Uhr tickt, und der HSV muss schnell wieder in die Spur finden, um den Traum vom Aufstieg am Leben zu halten.