Raúl Aguayo-Krauthausen, prominenter deutscher Menschenrechtsaktivist, an Herzkrebs verstorben

Raúl Aguayo-Krauthausen, einer der bekanntesten und einflussreichsten Menschenrechtsaktivisten Deutschlands, ist an Herzkrebs gestorben. Er galt als unermüdlicher Kämpfer für Inklusion, soziale Gerechtigkeit und die Rechte von Menschen mit Behinderung. Sein Tod wurde am Sonntag von engen Vertrauten bestätigt.

Krauthausen, der in Lima, Peru geboren und in Berlin aufgewachsen ist, war bekannt dafür, Aktivismus mit technischer Innovation zu verbinden. Er gründete mehrere Organisationen, darunter *Sozialhelden e.V.*, die Projekte wie *Wheelmap* ins Leben rief – eine digitale Karte zur Kennzeichnung rollstuhlgerechter Orte. Mit seiner Arbeit wurde er zu einer zentralen Stimme der Inklusionsbewegung – nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa.

Krauthausen lebte mit der Glasknochenkrankheit (Osteogenesis imperfecta) und benutzte einen Rollstuhl. Er sprach offen über die strukturellen und gesellschaftlichen Barrieren, denen Menschen mit Behinderung begegnen. Mit seiner direkten und zugänglichen Art erreichte er ein breites Publikum – sei es durch Fernsehauftritte, TEDx-Vorträge oder sein autobiografisches Buch *„Dachdecker wollte ich eh nicht werden“*.

Für sein Engagement wurde Krauthausen vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz und dem Grimme Online Award. Zudem war er Mitglied im Beirat der Bundesregierung für Fragen der Inklusion und Barrierefreiheit. Besonders über soziale Medien erreichte er eine junge Zielgruppe und verlieh der Bewegung für Behindertenrechte neuen Schwung.

Mit seinem Tod verliert die deutsche Zivilgesellschaft eine ihrer bedeutendsten Stimmen. Kolleginnen und Weggefährten würdigten ihn als mutigen Vordenker mit großem Herzen. „Raúl hatte die seltene Gabe, aus Frustration Tatkraft und aus Ungerechtigkeit Hoffnung zu machen“, sagte eine langjährige Mitstreiterin.

Eine öffentliche Gedenkfeier ist in Planung und soll in den kommenden Tagen bekanntgegeben werden. Krauthausen hinterlässt Familie, Freundinnen und Freunde sowie ein breites Netzwerk von Unterstützer\innen, die sein Lebenswerk fortführen wollen.

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